grün – schwarz/weiss + purpur

#gemeinsam schaffen wir das
Unter dieser Überschrift förderte die Volksbank Kassel Göttingen im lockdown-Frühling 2021 unser Projekt grün – schwarz/weiß + purpur. Die Farbe grün für die Hoffnung, schwarz/weiß gegen ein solches Denken und purpur, lange Zeit die teuerste aller Farben, für den Wert unseres Lebens.
Ganz herzlichen Dank für die Unterstützung!

Die Einladung im April zu diesem Thema künstlerisch zu arbeiten stieß auf reges Interesse. Unsere gemeinsame Aufgabe gab Anlass zu bereichernden Kontakten per Telefon, Mail, Video und persönlich, was während des Lockdowns immerhin zu zweit möglich war. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Fülle an Kunstwerken, die in der Bildergalerie zu sehen sind. Darunter kann man Gedanken der Künstler*innen zum Projekt und ihren Werken lesen. Alle Bilder sind vom 23.05.-19.06.2021 in der Kunstwerkstatt außen und innen ausgestellt, durch die Lockerung der Coronabeschränkungen ist jetzt ein Ausstellungsbesuch nach Voranmeldung möglich. Die wechselnden Bilder an der Außenfassade (gedruckte Kopien) sind natürlich immer zu bestaunen.

Ich finde das Projekt gelungen, insbesondere zu Coronazeiten, da dadurch Anlass zu Gemeinschaft und Austausch entsteht. Was ja zur Zeit eher Mangelware ist.
Mit dem Thema und der Farbbeschränkung habe ich mich erstmal schwer getan, also lange vor mir hergeschoben. Aber etwas Druck und ein Abgabetermin führt ja auch dazu, das man sich mit etwas beschäftigt, was man sonst nicht gemacht hätte. Und das fordert uns eben auch. Inhaltlich habe ich mich nur von den Farben leiten lassen.
K. Apel
 
Acrylfarbe auf Leinwand, lasierend geschichtet / Grün als Farbe mit vielen Nuancen von ganz warm bis ganz kalt – ihre Vielfalt im Frühlingsgrün fasziniert mich / die günen Bilder sind spontan und schnell entstanden / das Bild mit dem pinkfarbenen Farbfeld entstand durch Mischung der drei Grundfarben – großer Kontrast von Dunkelheit und Helligkeit.
G. Bangert
 
Mir ging die ganze Zeit der Gedanke im Kopf herum, dass ich mich durch den Coronavirus und die damit verbundene Berichterstattung in den verschiedensten Medien nicht verrückt machen lassen will. Am Anfang habe ich die Zeit genutzt, mal gar nichts zu tun. Ich habe in der Woche soviel Termine, so dass ich richtig froh war, nichts tun zu müssen. Ich. habe mir gesagt, so, jetzt sind Ferien und alles, was Du in Deiner Freizeit tust, findet nicht statt. Keine Musik, kein Chor, kein Malen, kein Doppelkopf, kein Tanzen, einfach alles hat Pause. Ich habe dies wirklich genossen. Dieser Gedanke hat mich auch die ganze Zeit getragen.
Zum Projekt kam mir dann folgende Idee: ich will ganz viel Grün und ganz viel Pupur, ein kleiner Streifen weiß und ein kleiner schwarz. Das Positive soll die Oberhand behalten, das Schwarz-Weiss-Denken so klein wie möglich sein. In der Hoffnung (grün) scheint ein wenig ein schmaler schwarzer Streifen durch, den man kaum sieht. Auf der Purpurseite (Wert des Lebens) sieht man den schwarzen Streifen, weil irgendwie gehört es zum Leben, auch die Schattenseiten, die Krisen zu sehen, die immer dafür da sind, was Neues anzufangen. Der Wert des Lebens und die Hoffnung nehmen einen großen Platz ein, insbesondere in dieser Zeit.
U. Zielinski
 
Die Teilnahme ist für mich eine positive Herausforderung durch die Beschränkung aller auf die gleichen vier Farben. Bei zwei Bildern habe ich versucht das Thema „Gemeinsamkeit“ graphisch umzusetzen. Bei drei Bildern reizte mich das Zusammenspiel der Farben auf verschiedenen Papieren.
E. Schoenfeldt
 
Die Hühner stehen für mich für’s ’normale‘ Leben, für das Pläuschen mit der Freundin, für Unbeschwertheit und Bewegung in alle Richtungen. Sie zaubern ein Lächeln ins Gesicht und das Motiv hat mich gleich angesprochen.

Die Vorgabe der Farbkombi fand ich interessant und mir gefällt sie sehr – kraftvolle Farben und wenn sie noch eine Bedeutung haben… dann überwiegt das Grün der Hoffnung und die  ‚Weisheit‘ der Hühner in dem Bild. Auch eine schöne Interpretation.
Das alleine malen war für mich okay, da ich in meinem Tempo malen konnte, aber ganz wesentlich: ich hatte Dich als Ansprechpartnerin –  sehr hilf- und lehrreich!
Insgesamt hat es mir Spaß gemacht – ich mag es auch, wenn an einem Thema mit mehreren gearbeitet wird – das Ergebnis hat dann eine große Vielfalt, was ich bereichernd finde.
U. Reinhardt

Inhaltlich bin ich „auf den Hund gekommen“, Hunde brauchen keinen Abstand zu halten und sind zur Zeit sehr beliebte wertvolle Begleiter. Im zweiten Bild habe ich meine morgendlichen Gymnastikanleitungen auf dem Bildschirm festgehalten, von Tränen besprenkelt, denn es war ein trauriges Jahr. Aber jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels und die schönen Begegnungen waren ein weiterer Schritt dorthin.
M. Doll
 

Mit dem Thema war eine Aufgabe gestellt und ich fand es spannend eine Lösung zu finden. Auf die Ideen bin ich zufällig gestoßen. „Hand in Hand“ und „Purpur-Ei“ auf altem Baum vor dunklem Hintergrund soll Hoffnung ausdrücken. Meine Teilnehme am Projekt hat Spaß gemacht! 
H. Heiland

Das Bild ist ist ein Porträt von einer Leipziger Musikerin in Acryl nach einem Schwarz/Weiß Foto gemalt. Die Farben Grün-Purpur-Schwarz und Weiß beschäftigen mich schon lange, ein großer Gegensatz zu dem Dreierpaar Rot, Blau und Gelb.
Am Purpur fasziniert mich die Flüchtigkeit, die Vielschichtigkeit, dass die Farbe schwer fassbar ist. Spannend für mich ist, dass sie ganz lebendig im menschlichen Gesicht/Portrait „erscheint“. Je nach seelischer Verfassung kann sich eine Gesichtsfarbe rötlich (Purpur), grünlich oder auch weiß färben..( schwarz dann wohl ohne Seele und Leben) Es hat Spass gemacht, die schwarz-weiß Aufnahme malerisch mit Purpur und Grün zu beleben.
G. Hofrichter

Das Projekt finde ich spannend und ich bin auf die anderen Bilder gespannt! Ich möchte die Nordlichter gerne mal „live“ erleben. Das hoffe ich, wenn das Reisen wieder einfacher ist. Bis dahin sollten wir klare Linien in ziehen in unserem Denken. Das kräftige Purpur ist immer da. Die Farben habe ich mit 2 verschieden breiten Sharpern aufgetragen.
A. Emde

Die Teilnahme an dem Projekt war eine sehr gute Herausforderung mit diesen vorgegebenen Farben zu arbeiten, das war für mich eine hilfreiche Eingrenzung zur Umsetzung in die Bildgestaltung.
Der Malkurs in der Kunstwerkstatt fehlt mir schon sehr und ich war erfreut, von zuhause ein Bild zu gestalten und in einer gemeinsamen Ausstellung dabei zu sein. Das Grün passte in meine Sehnsucht nach Frühling und Wachstum. Wie ich schwarz-weiß einsetzen könnte war nicht so richtig vorstellbar. Mit Purpur konnte ich Blüten verbinden, da ich Purpur auch schon in einem Bild mit Blüten benutzt habe. Grüntöne einzusetzen war die Sehnsucht nach Frühling.
Im Verlauf der Bildgestaltung mit Grüntönen war dann die Frage, wie es weitergehen soll. Ich wollte keine Blüten und kein Landschaftsbild malen. Ich wollte in die Abstraktion gehen, aber wie. Meine Idee war, alle Farben nebeneinander zu setzen und auf den grünen Hintergrund zu drucken. Es war ein Prozess der am Ende für mich zu einem stimmigen Ergebnis geführt hat.
B. Mendel

Es war ungewohnt von Farben auszugehen und nicht von einem gegenständlichen Thema. Ich habe mir vieles, was mir begegnet ist, mit anderen Augen angesehen: Wo finde ich Purpur? Wie spielen auch andere Farbkontraste miteinander? Igendwann bin ich auf ein Buchtitelbild gestoßen, dass ich interessant fand und schwungvoll. Dabei ist es meinen stilisierten Blumenbildern der letzten Zeit ähnlich geworden.
M. Guehne

Ich habe einen schönen Kunstkalender mit einem täglichen Bild nebst Beschreibung. Das Bild mit den Granatäpfeln von John Singer Sargent hat mir spontan nicht nur sehr gut gefallen, sondern mich sofort an unser Thema erinnert. Die Vorlage war auch deshalb hilfreich, weil wir keinen Ganatapfelbaum im Garten haben und ich ganz wild darauf war, einen solchen zu malen.
Mir gefällt auch der Ausschnitt sehr gut und die Überreife einiger Granatäpfel, die sich schon für den baldigen Verzehr geöffnet zu haben scheinen. Das Bild ist auf jeden Fall eine Feier der Schönheit der Natur. Gleichzeitig wirken die geöffneten Granatäpel wie verwundet und können so als Metapher für die bedrohte, vom Menschen tief verwundete Natur gesehen werden.
U. Link
 

Es hat mir Spaß gemacht am allein-gemeinsamen Projekt teilzunehmen. Das Thema finde ich gut. Das Purpur als etwas kostbares, wertvolles (Wert des Lebens) findet sich in diesem Sinne in einigen meiner Bilder. Sie verdeutlichen die Entstehung neuen Lebens und Pflanzen, die jedes Jahr einen neuen Lebenskreislauf beginnen, die purpurnen Lippen der hoffnungsvollen Frau und im Bild mit den vier Frauen das Purpur etwas profaner als die kostbaren Kleider der sich begegnenden Altelierfrauen vor schwarz-weiß-Denken, wobei zwei sich eher der schwarzen Seite zuwenden und die anderen beiden bei der Hoffnung bleiben. Oder so.
B. Fährmann